Stefanie Roenneke, Mittwoch, 31 December 2008, 12:29 Uhr
Die Party findet (nicht) statt.
Richard Wagner, Götterdämmerung:
"Fliegt heim, ihr Raben!
Raunt es euren Herrn,
was hier am Rhein ihr gehört!
An Brünnhilds Felsen
fahret vorbei:
der dort noch lodert,
weiset Loge nach Walhall!
Denn der Götter Ende
dämmert nun auf:
so - werf´ ich den Brand
in Wahlhalls prangende Burg."
Sie hat sich stürmisch auf das Roß geschwungen, und sprengt es mit einem Satz in den brennenden Scheithaufen. Sogleich steigt prasselnd der Brand hoch auf, so daß das Feuer den ganzen Raum vor der Halle erfüllt, und diese selbst schon zu ergreifen scheint. Entsetzt drängen sich die FRAUEN nach dem Vordergrunde. Plötzlich bricht das Feuer zusammen, so daß nur noch eine düstere Glutwolke über der Stätte schwebt; diese steigt auf und zerteilt sich ganz: der Rhein ist vom Ufer her mächtig angeschwollen, und wälzt seine Flut über die Brandstätte bis an die Schwelle der Halle. Auf den Wogen sind die DREI RHEINTÖCHTER herbeigeschwommen. - HAGEN, der seit dem Vorgange mit dem Ring in wachsender Angst BRÃœNNHILDES Benehmen beobachtet hat, gerät beim Anblick der RHEINTÖCHTER in höchsten Schreck; er wirft hastig Speer, Schild und Helm von sich, und stürzt wie wahnsinnig mit dem Rufe: Zurück vom Ringe! sich in die Flut. WOGLINDE und WELLGUNDE umschlingen mit ihren Armen seinen Nacken, und ziehen ihn so zurückschwimmend mit sich in die Tiefe: FLOSSHILDE, ihnen voran, hält jubelnd den gewonnenen Ring in die Höhe. - Am Himmel bricht zugleich von fern her eine, dem Nordlicht ähnliche, rötliche Glut aus, die sich immer weiter und stärker verbreitet. - Die MÄNNER und FRAUEN schauen in sprachloser Erschütterung dem Vorgange und der Erscheinung zu. Der Vorhang fällt.
***
Handelt es sich tatsächlich um die Darstellung eines Weltuntergangs? Denn das musikalische Finale in Götterdämmerung gibt keine Richtung vor. Es kommt zur Wiederaufnahme des Motivs aus Die Walküre, als Sieglinde von Brünnhilde erfährt, dass sie mit Siegfried schwanger ist.
Hören & Sehen.
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Stefanie Roenneke, Dienstag, 30 December 2008, 19:48 Uhr
Was bleibt.
Q: Was ist ein gutes Buch?
A: Eine sauber gelöste Rechenaufgabe!
Q: Was ist ein schlechtes Buch?
A: Weniger als der Inhalt einer Flasche Wein.
Q: Wie lautet die Formel für ein gutes Buch?
A: Es gibt mehrere Variablen, deren Anordnung ich noch nicht kenne.
Q: Und die Gleichung?
A: War ich nicht deutlich genug: Das weiß ich doch nicht.
Q: Und jetzt!
A: Lesen!
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Stefanie Roenneke, Montag, 29 December 2008, 09:11 Uhr
Wallpaper.
Design: GamplusFratesi
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Stefanie Roenneke, Sonntag, 28 December 2008, 10:55 Uhr
The Rest is Noise.
Glaubt man der Theorie, so spaltet die klassische musikalische Bildung den Pöbel von den Gelehrten, die Klasse A von der Klasse C, Milieu X von Milieu Y. (Natürlich trägt auch das Publikumsverhalten zu der Kategorisierung bei. Sitzen oder stehen? Wohlwollender zweideutiger Applaus, durch den Handschuh gedämpft, oder Dritte-Reihe-Pogo oder beides zusammen, was es den Gelehrten schwierig macht? Nun ja. Wie auch immer. Nur zu!) Glaubt man der Praxis, so hilft bei Beantwortung der Frage Welche Musikstücke aus der folgenden Liste kennen Sie? Können Sie jeweils den Namen des Komponisten nennen?, die Möglichkeit zum sozialen Bluff und das Vorhandensein des so genannten gefährlichen Halbwissens, auch dann, wenn der Musikunterricht abgewählt wurde, der Blockflötenunterricht verworfen wurde und das Klavier verstimmt blieb, oder die Hoffnung, dass es sich dabei um populäre Musik handle, jene, die elektrisch ist, jene, die auch in drei Minuten (mehr oder weniger) die Welt erklärt. Doch verfehlt. Aber immerhin sind die Titel von George Gershwin, Giuseppe Verdi, Maurice Ravel, Wolfgang Amadeus Mozart, Georges Bizet, Aram Chatschaturjan, Igor Strawinsky, Nikolai Rimski-Korsakow, Johann Sebastian Bach, Franz Liszt, Johann Strauß, Richard Wagner und Pierre Boulez. Ich kreuze an: Die schöne blaue Donau. Werk bekannt. Komponist bekannt. Huste kurz.
Der Rest ist Anthropologie. Die Erfahrung der Fremde. Die Erfahrung von Zeit und Raum, Erzählzeit und erzählte Zeit, die zwei großen Unbekannten beim Beginn des Lesens, also das Neue:
"Beide befassten sich, wie übrigens die meisten Komponisten in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, mit der Organisation von Zeitabläufen. Zwar haben sie die Polymetrik nicht gerade erfunden. Carter war als junger Mensch mit Charles Ives zusammengetroffen, ohne sich groß von ihm beeinflussen zu lassen; das Erweckungserlebnis gewissermaßen den entscheidenden rhythmischen Schub bescherte ihm erst später die Begegnung mit Strawinskys 'Sacre'. Und dann war es eben doch ein langsamer Satz, nämlich das Adagio aus Carters erstem Streichquartett, worin er 1951 erstmals 'zwei Prinzipe' in verschiedenen Tempi und Charakteren neben- und übereinander montierte ... ein Verfahren, das im zweiten und dritten Quartett dann so weit getrieben wird, dass die Spieler simultan verschiedene Musiken spielen: Die Zeitstruktur kippt in die Vertikale, Musik wird räumlich."
Ich huste erneut und blättere um.
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Stefanie Roenneke, Mittwoch, 24 December 2008, 00:59 Uhr
Crime Scene.
Hitchcock
Wham
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Jens am Mittwoch, 24 December 2008, 23:22 Uhr:
Mea culpa.
Stefanie Roenneke, Dienstag, 23 December 2008, 16:07 Uhr
Das Große Fressen.
Ganz konnte ich mich dem Gedanken an diesen großartigen Film nicht verwehren, als ich den Raum betrat und ein abgegessenes Spanferkel entdeckte, umgarnt von Alkohol ausdünstenden Gestalten. Doch hier starb keiner, weder hing das Fleisch in den Bäumen noch gab es eine Orgie. Es wurde nur das jährliche Ritual vollzogen, das in der Tagespresse immer mit einer Tipps & Tricks-Rubrik theoretisch unterfüttert wird. Man könnte auch sagen Verhaltensregeln oder schlicht und einfach No-gos wie übermäßiger Konsum von Alkohol, zu viel nackte Haut und zu viel Sex mit Ranghöheren. Doch in einer anderen Stadt gelten für Feiern noch folgende Maßstäbe: Sei das, was Du nicht sein möchtest. Sei das, was Du sein willst. Ein Curriculum:
(1) Treffen Sie sich mir Ihren engsten Freunden!
(2) Fahren Sie gemeinsam in die Metro!
(3) Kaufen Sie dort alles (auch Geschenke)!
(4) Vergessen Sie auf gar keinen Fall: mehrere Kilogramm Krevetten, Mayonnaise, Knoblauch, Wodka, Bier und Wein, und denken Sie unbedingt daran, das bestellte Spanferkel mit Krautsalat und Sauerkraut abzuholen!
(5) Streifen Sie Ihre Alltagskleidung ab. Ersetzen Sie diese durch einen Bademantel!
(6) Spielen Sie Wind of Change und legen Sie synchron dazu die VHS in den Videorekorder, die mit 09. November 1989 und 03. Oktober 1990 beschriftet ist!
(7) Versammeln Sie sich!
(8) Beginnen Sie spätestens um drei Uhr nachmittags mit dem Essen und Trinken!
(9) Zur Verdauung empfiehlt sich Underberg und, falls Ärzte anwesend, Schweineenzyme!
(10) Ziehen Sie sich mit einer kubanischen Zigarre in das Billardzimmer zurück!
(11) Spielen Sie gelegentlich Hast Du Töne mit anschließendem Tanz!
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Stefanie Roenneke, Montag, 22 December 2008, 14:24 Uhr
Zwischen Ordnung und Melancholie.
Das Ziel des Aufräumens konfrontiert jeden mit dem Vergessenem, Verschwiegenem und Verleugnetem. In jeder Beziehung. In diesem Fall des nicht gelesenen Artikels oder Magazins, oder des bereits gelesenen Artikels oder Magazins, die für einen anderen Zweck zurückgelegt, aufgehoben wurden, um dann doch nicht das Mittel zu werden. Es ist also die Trauer, um eine nicht zu Ende gedachte Idee, die verstärkt auftritt, wenn ausgeschnittene Zitate aus dem staubigen Papierstapel auf das Parkett fallen:
"Ästhetik des zerspritzten Gehirns."
"Durst war ja auch nur ein Synonym für Leben."
"Ohne Dich zu sein ist, als wäre man weggegangen und hätte das Gas brennen lassen."
"Als angeblich alle links waren, beschimpfte Frieda Grafe den linken Film 'Z' und lobte Western."
"8136"
Es ist das gleiche Gefühl wie beim Anblick ungetragener Kleidung und unberührter Schuhe - dieser Ausdruck einer verleugneten Zuneigung. Es ist nicht zu vergleichen mit den Gedanken beim Aufbügeln des Geschenkpapiers.
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Stefanie Roenneke, Sonntag, 21 December 2008, 19:30 Uhr
Der längste Tag des Jahres.
Die folgende Sequenz zeigt Jakob, vor einem roten Vorhang stehend.
Als heute Morgen sein Wecker klingelte, schaute er auf die Uhr, registrierte die achte Stunde des Tages, zündete sich eine Zigarette an, legte den Kopf in das Kissen, eine Hand an die Stirn, eine auf den Bauch, verortete sich fünf Jahre zuvor, versuchte die Erinnerung zu lokalisieren, die Bilder scharf aufzulösen, die Fragen: Wo war ich?, Was habe ich getragen?, Was habe ich gedacht?, Was habe ich gefühlt?, zu klären und sprach: "Der Zeitpunkt des Todes war nicht der Zeitpunkt der Nachricht. Hier war nicht dort. Und umgekehrt." Eine Tatsache, die dazu führte, dass er ungefähr zwei Monate später, die vom Feuilleton gestellte Frage "Und wo waren Sie als Kant starb?" erwiderte: "Und wo waren Sie als Ihr Vater starb?".
Mit Fragen widmet er sich auch den 18 Bildtafeln von Jean-Martin Charcot, bevor er die andere Seite der Wand entdeckt. Immer wenn Kinder ihn passieren, füllt sich die Luft mit dem Geruch geschälter Orangen und verdrängt den Duft, der hinter den Ohren hängt und im Nacken lauert.
Die Vorhänge bleiben von ihnen unberührt wie von vielen anderen auch, sie zögern, aufgrund der Ãœberlegung, ob der Vorhang eine weitere Vitrine im Museum sei. Jakob selbst, genießt auch hier die Wahl, die ihm der Vorhang bietet.
Er wartet ab.
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Stefanie Roenneke, Sonntag, 21 December 2008, 19:28 Uhr
Loss of Control.
von Félicien Rops bis zur Dreamachine
noch bis zum 25. Januar 2009.
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Stefanie Roenneke, Samstag, 20 December 2008, 15:37 Uhr
Body Language.
Mannequins
"Aus dem ersten Ornament des menschlichen Körpers, dem Ablegen des Affenfells in Richtung nackte Haut, und aus der damit verbundenen Kultur der supplementären Bekleidung folgt für den sexuell interessierten Blick, dass er sein Objekt typischerweise nie ganz sieht. Unser Sehen ist immer mit einem Moment des imaginativen Ergänzens verbunden." (Winfried Menninghaus)
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Stefanie Roenneke, Mittwoch, 17 December 2008, 18:37 Uhr
Klischees.
Alle fürchten die Durchdringung exklusiver Orte durch die Massen, den Herdenmenschen, denn Sie fürchten den Kinderverstand des Volkes, der nur das Bunte bewundert. Sie fürchten den Untergang des Einzelnen in der unförmigen Menge, die Einheitlichkeit, den Mittelmaß, die Abwesenheit der Extreme, den Mangel an kritischem Denken, die Erregbarkeit, die Einfallt, die Leichtgläubigkeit, die Führerhörigkeit, die geringe Urteilsfähigkeit, die Dominanz des Gefälligen und Hübschen, das Immergleiche, die Klischees, die Formeln.
Ich erwache aus meinem Traum, schiebe die leidigen Notizen von meinem Schoß.
Der Raum füllt sich, stelle den Rucksack auf den Sitz neben mir und weiß, dass das nicht freundlich ist und bedaure es, lasse aber keinen stehen. Also Tasche runter vom Sitz. Der Blick geht auf eine Hose, deren Oberfläche so beschaffen ist, als hätte ihr Träger die ganze Nacht damit verbracht, den Stoff mit einem Radiergummi zu bearbeiten. Ich kenne das. Es ist meine Hose. Nur an der Tatsache, dass mich die Informationen über dies und das aus zu vielen und zu langen Telefonaten stören, merke ich, das etwas nicht stimmte.
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Stefanie Roenneke, Montag, 15 December 2008, 17:42 Uhr
Vom hektischen Zittern der Weihnachtszeit.
Einige tragen rot-blau gestreifte Röhrenhosen zu roten Haaren. Alle trinken Glühwein. Viele sehen ohne den trockenen Rotweinrand an den Lippen doch ungeschminkt aus. Das seit Jahrzehnten zwischen Luftangriff und Frieden, Hochzeit und Beerdigung, Anfang und Ende des Gottesdienstes schwankende Leuten der Kirchenglocken, wird durch den Sound von zehn perfekt neben einander arrangierten Newton-Pendeln ersetzt, der von gut besuchten Weihnachtsständen in die Häuser dringt.
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Stefanie Roenneke, Montag, 15 December 2008, 17:38 Uhr
Anatomie des Alltags.
Man Ray, Unzerstörbares Objekt, 1932
"Im Laufe des 19. Jahrhunderts verlor sich das Bild vom 'Auge des Gesetzes', und zwar in dem Maße, in dem der metaphysische Hintergrund verblasste. [...] Hier blickt kein anthropomorph gedachter gütiger Gott. Das maschinenhaft bewegte Auge symbolisiert keine Person mehr, es symbolisiert gar nichts. Es ist nur ein irritierendes, Unbehagen erregendes Organ, das dem Mechanismus ein Element von 'Person' verleihen, dies aber gleichzeitig leugnen soll." (Michael Stolleis: Das Auge des Gesetzes. Geschichte einer Metapher. München 2004.)
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Stefanie Roenneke, Samstag, 13 December 2008, 15:10 Uhr
Beim Kauf von Maus
"Ah Comics, Amerikas einzig wahre Kulturform." (Bart Simpson)
"Weil Cartoons kritische Radarüberwachung unterlaufen können, schleichen sie sich ungeprüft ins Unbewusste. Möglicherweise entspricht ihre graphische Reduktion unserem Hirn, wenn es Informationen sortiert. Der subversive Trick, sich auf so nachhaltige Weise in die verborgensten Ritzen unsere Psyche festzusetzen, wurde nie zuvor deutlicher vorgeführt als durch die in den 1930er Jahren entstandenen Comic-Heftchen, die unter der Bezeichnung Tijuana Bibles bekannt geworden sich. Sie waren auf erfrischende Art und Weise pornographisch und absolut illegal." Art Spiegelmann
"Am 4. Oktober [2004] ist die erste Ausgabe erschienen - doch die Kulturzeitschrift Steinstraße 11 liegt zusammen mit Pornoheften unter dem Ladentisch. Der Grund ist ein Artikel von Art Spiegelman über die so genannten Tijuana-Bibles - pornographische Parodien berühmter Comics, wie Donald Duck und Mickey Mouse. Dieser Artikel hat den Anwalt der Grossisten auf den Plan gerufen, die daraufhin nur eine beschränkte Auslieferung empfohlen haben. Die kopulierenden Mickey Mäuse beschäftigen inzwischen sogar die Staatsanwaltschaft."
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Stefanie Roenneke, Donnerstag, 11 December 2008, 15:36 Uhr
Die Liste (14)
Und während sich Dortmunder Redakteure einer Studentenzeitung, um die Qualität des einzigen Anzeigenkunden streiten, der "nette, gepflegte Mitarbeiterinnen [sucht], deren Leidenschaft darin liegt, [seinen] Gästen Sinnlichkeit und Genuss zu bieten" - die Suche nach dem passenden Umgang vielleicht in dem populären Erzählmuster sex & crime, in dem Karrierestart von Stefan Aust und dem Mix aus sex & politics alter konkret-Ausgaben liegt, hatten andere Zeitschriften auch andere Probleme. Wir nehmen Abschied und schaffen Platz für Neues, das nicht Human Globaler Zufall oder Dummy heißt (diesen Monat, mit 2-wöchiger Verspätung, aber mit dem gleichen Glücks-Motto wie brand eins). Es wird im Folgenden zitiert aus Werben & Verkaufen:
1. Starflash, eingestellt am 9. Januar
2. Max, eingestellt am 11. Januar
3. Best Life, eingestellt am 21. April
4. Lucky, eingestellt am 17. Juni
5. Matador, eingestellt Juni 2008
6. Viva, eingestellt am 23. Juni
7. Revue, eingestellt am 10. Juli
8. TV life, eingestellt am 25. Juli
9. Sugar, eingestellt am 22. August
10. Celebrity, eingestellt am 10. Oktober
11. Park Avenue, eingestellt am 19. November
12. Chica, eingestellt am 28. November
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Ingo Niermann, Mittwoch, 10 December 2008, 09:56 Uhr
Sechster Palmwedel links
"Der Sand quietscht merkwürdig beim Abrollen der Füße, aber das sei an jedem Strand der Welt so, beruhigt mich Hermann."
Alexander Wallasch, ein alter Osho-Kumpane aus Braunschweig, hat den herrlichen Hermann Vieljans - siehe Minusvisionen S. 154ff. - in Dubai aufgespürt: sechster Palmwedel links. Was Hermann (oder auch: Herman) dort treibt, bleibt ein Rätsel.
link
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alex am Donnerstag, 23 April 2009, 16:31 Uhr:
www.villapalmdubai.com
Stefanie Roenneke, Montag, 08 December 2008, 17:19 Uhr
Quest at ZERN
05.12.2008 - 09.01.2009
ZERN
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Stefanie Roenneke, Samstag, 06 December 2008, 12:51 Uhr
Gimme Shelter.
Iconic moments from the sixties:
"Later in 1969. A different scene of conflict at the Altamont free festival, the dark sequel of Woodstock, and the Stones again. Jagger is up in front, berobed and mascara´d, swishing, mincing, pouting, and strutting before a huge audience barely in check, while on every side of the stage are posted Hell´s Angels, confrontation dressers all - the sometimes darling of radical chic, which saw in them an aggressive critique of the counterculture´s 'male impotence'. Here employed as soft police, the stare, bluntly and disdainfully, at the effeminate Jagger, some of them mocking his turns and gyres, while the off-stage violence escalates, to end soon in the death of Meredith Hunter, caught on film in 'Gimme Shelter', the Stones´s blatant attempt at self-vindication, in which Jagger poses the rhetorical question: 'Why does something always happen when we start to play that song?' - 'Sympathy for the Devil.'
There are many sixties themes that could serve to link each of these highly mediated moments together: the spectacle of narcissism, radical chic, carnivalesque conflict, and so on. The purpose which they all (Whatever Happened to Baby Jane; Jane Holzer; Christopher Street; Altamont) serve here is to introduce particular aspects of the history of camp, that category of cultural taste, which shaped, defined, and negotiated the way in which sixties intellectuals were able to 'pass' as subscribers to the throwaway Pop aesthetic, and thus as patrons of the attractive world of immediacy and disposability created by the industries in the postwar boom years." (Andrew Ross: Uses of Camp)
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Stefanie Roenneke, Freitag, 05 December 2008, 15:51 Uhr
Vom Nutzen einer Kultur
Michigan Theater in Detroit
"Due to problems with the structural integrity of adjoining office building, the main hall and lobby were gutted and converted into a parking structure. Cars, Detroit's primary industrial product, now fill the once-bustling theater, and the derelict remains have, for many historians, become a symbol of the decline of Detroit. Ironically, the Michigan Theater is built on the site of the small garage where Henry Ford built his first automobile."
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Stefanie Roenneke, Mittwoch, 03 December 2008, 18:19 Uhr
Und auf dem Schoß...
...Berichte, vergessene Bücher füllen die Lücke im Weihnachtsfeuilleton.
Ach, dieser Betrieb, seufzt einer, der sich Jakob nennt, während er, mit jedem Schlag auf die Tastatur seine Handschrift verliert. Ort, Zeit und Grund dafür werden Jahre später in einer Suchanzeige spärlich rekonstruiert. Der letzte Stift wird aus Mooreiche sein.
Ach, dieser Betrieb, seufzt er erneut, als ich etwas Sputum an seiner dunklen Cordjacke entdecke. Mehr Porno, weniger Rock, sagt Jakob und sieht dabei gewollt aus wie sein Großvater.
Ach, dieser Betrieb. "Sputum", spreche es und denke.
Unter seinen tippenden wippenden Händen gehüllt in Glacéhandschuhen thront flach fluoreszierend der Produkthinweis: Intel Atom. Nein, wir fürchten uns nicht, denn "der nette Onkel Doktor (!) verabreichte die tödlichen Injektionen und drückte auf den Knopf, der die Falltür im Boden auslöste - Die verstümmelten zuckenden Körper rasselten hinunter in die Schlangengrube, wo lauter nackte weibliche Leichen lagen, grausig und obszön, Arme und Beine verknotet wie in einem Hieronymos Bosch."
(Mary Beach: Die elektrische Banane. Hier zitiert aus: Acid. Neue amerikanische Szene.)
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Douglas Sirk am Donnerstag, 04 December 2008, 19:31 Uhr:
Am I the only one here who is a bit perplexed by a perceived resemblance of this woman in your picture to an upcoming female German film director who ventured to the Americas recently?
Stefanie Roenneke, Montag, 01 December 2008, 16:52 Uhr
Im Kaffeehaus.
"Ort der Handlung ist ein kleiner Platz in Venedig, an dem ein Spielcasino, eine Herberge und ein Kaffeehaus liegen, das von dem rechtschaffenen Ridolfo geleitet wird, einem ehemaligen Diener, der sich mit Hilfe seines alten Dienstherrn selbstständig gemacht hat. Um ihn und seine Kunden dreht sich das Stück 'Das Kaffeehaus'"
Ein Chor stimmt auch heute noch ein, von Tisch zu Tisch, gemeinsam:
1.000 Euro
sind 1.264 US-Dollar
sind 6.979 Ägyptische Pfund
sind 87.113 Algerische Dinar
sind 849 Britische Pfund
sind 8.710 Chinesische Renmimbi
sind 7.438 Dänische Kronen
sind 9.808 Hongkong Dollar
sind 1.000 Kenianische Schilling
sind 63.587 Indische Rupien
sind 11.057 Marokkanische Dirham
sind 17.187 Mexikanische Pesos
sind 10.500 Schwedische Kronen
sind 3.802 Polnische Zloty
sind 35.414 Russische Rubel